Es ist schwer, KYUDO (Kyu = Bogen, Do = Weg) in herkömmliche Kategorien einzuordnen. KYUDO hat eine sportliche Komponente, ohne nur Sport zu sein, es hat einen geistigen Aspekt, ohne Religion zu sein, es ist eine körperliche Disziplin, aber mit einer starken psychischen und emotionalen Kraft.

Über acht genau festgelegte Bewegungsphasen müssen Körperhaltung und -spannung präzise koordiniert werden. Diese Bewegungsabläufe zu beherrschen und zu verfeinern ist ein wesentliches Ziel des Übens.

Der Unterschied zum westlichen Bogenschießen besteht hauptsächlich in dem asymetrischen etwa 2,25 Meter langen Bogen ohne jegliche Visiereinrichtung oder Pfeilauflage. Nicht das Gerät wird perfektioniert, sondern der Mensch entwickelt sich an ihm. Diesen Bogen zu handhaben erfordert bis zur Meisterschaft langes Üben.

Weitere äußerliche Kennzeichen sind die traditionelle Kleidung und die zeremoniellen Bewegungsformen für Übung, Demonstrationen, Prüfungen und Meisterschaften.